Was beschreibt ein Musical am besten? Das Gefühl, wenn das Licht im Saal erlischt und das Publikum verstummt? Der Augenblick, wenn die wirkliche Welt für ein paar Stunden draußen bleibt und wir in eine neue eintauchen? Die bombastische Bühnenshow, die beeindruckenden Tänze und die Lieder, die uns unter die Haut gehen?
Sicherlich sind es all diese Dinge und noch viele mehr. Was unschwer erklärt, warum Musicals seit ihrer Entstehung eine solche Faszination auf uns ausüben. Die ersten, einfachen Musicals entstanden etwa im 19. Jahrhundert, damals sprach man allerdings noch eher von einem musikalischen Theater, einer Art Singspiel. Begünstigt wurde ihre Entwicklung vor allem in London und New York mit dem Wachstum dieser Städte und der steigenden Nachfrage nach Unterhaltung. Später musste sich das Musical außerdem gegen Freizeiteinrichtungen wie das Kino und den Film durchsetzen. In Folge dessen wurden die Shows immer teurer, aufwendiger und pompöser, um ein großes Publikum zu erreichen.
Im 20. Jahrhundert entwickelten sich Musicals von einer bloßen Tanz- und Gesangsshow zu ernstzunehmenden Stücken, die sich nicht davor scheuten, Kritik zu üben und Missstände anzuprangern. Ihre Blütezeit folgte von den 1930ern bis in die 1950er. Kurz zuvor jedoch trat ein neues Genre ins Rampenlicht – durch die Erfindung des Tonfilms im Jahre 1927 war nun auch das Filmmusical geboren. Dafür wurden am Anfang der dreißiger Jahre neue Aufnahmetechniken erfunden, mit denen die Betrachter aus der Perspektive des Theaterzuschauers befreit werden sollten.
Auch wir spielen sehr gern Stücke aus bekannten Musicals. Mit Songs wie „I could have danced all night“ aus „My fair lady“, „Memory“ aus „Cats“ oder „Das Phantom der Oper“ aus dem gleichnamigen Werk möchten wir unseren Zuschauern ein kleines Stück Broadway-Gefühl vermitteln.