Der Dudelsack

Das bekannteste Instrument aus dem schottischen Raum ist der Dudelsack, auch Sackpfeife genannt. Dieses Holzblasinstrument besteht aus Pfeifen und einem Luftsack. In den Sack wird durch den Musiker Luft eingeblasen, welche mittels Armdruck anschließend durch die Pfeifen gepresst wird. Durch Grifflöcher an den Pfeifen können Melodien gespielt werden, während sogenannte Bordunpfeifen einen gleichbleibenden Dauerton hervorbringen. Die Kombination der Melodien mit dem tiefen, satten Brummen ergibt die charakteristische Mehrstimmigkeit dieses Instruments.

Auch wenn in unserem Orchester keine professionell ausgebildeten Sackpfeifer zu finden sind, so bringen wir mit „Highland Cathedral“ und „Amazing Grace“ das schottische Feeling auf die Bühne.

Das Schlagzeug

Wie ihr schon in früheren Türchen lesen konntet, wird unser Orchester fast bei jedem Konzert von einem Schlagzeug begleitet. Ein solches besteht zum einen aus Trommeln (deshalb auch der englische Name drumset oder kurz drums), dazu kommen dann noch Becken. Die Kombination wird vom Musiker individuell und nach Bedarf gewählt. Durch Stative und andere Befestigungshilfen erhält das Schlagzeug seine typische, halbkreisförmig vor dem Schlagzeuger angeordnete Optik. In neuerer Zeit existiert auch eine elektronische Variante des Schlagzeugs, welche den Vorteil hat, noch genauer mit der Lautstärke der einzelnen Teile arbeiten zu können.

Besonders im Stück „Highland Cathedral“ oder dem Weihnachtslied „Little drummer Boy“ erhält das Schlagzeug in unserem Orchester neben der Begleitung noch eine stark melodiegebende Bedeutung.



Der Schellenstab

„Jingle Bells“ ist eines der bekanntesten Weihnachtslieder der Welt und bezeichnet praktischerweise das Instrument hinter Türchen 12. Das Schlittengeläut bzw. der Glockenstab oder auch Schellenstab wird im englischen jingle bell und sleigh bell genannt. Hierbei handelt es sich um einen hölzernen Stab, an welchem Glocken oder Schellen entsprechende Töne erzeugen.
Vor allem in weihnachtlicher Musik findet der Schellenstab großen Anklang, da im Schnee die beste Gelegenheit für eine Schlittenfahrt besteht. In Wham!s „Last Christmas“ kann man das Schlittengeläut heraushören. Und selbstverständlich kommt auch „Jingle Bells“ nicht ohne aus, hier ist der Name Programm.
Auch wir als Orchester nutzen das Schlittengeläut alljährlich und bringen damit noch mehr Schwung in die „Petersburger Schlittenfahrt“.



Die Peitsche

Die „Petersburger Schlittenfahrt“ ist ein Stück, das zu unserem Weihnachtskonzert in keinem Jahr fehlen darf. Zuschauer, die schon seit einigen Jahren unser Konzert am Jahresende besuchen, wissen genau, das mit diesem Lied immer der weihnachtliche Teil des Programmes eingeleitet wird. Und damit unser Publikum sich genauso fühlt wie auf einer richtigen Schlittenfahrt, behelfen wir uns mit diversen Instrumenten, um das Stück stilecht gestalten zu können. Eine Startklappe kennen die meisten von euch sicher noch aus dem Sportunterricht – mit ihr wird das Startzeichen beim Sprinten gegeben. Wir benutzen sie, um Peitschenhiebe nachzuahmen, mit denen der Kutscher die Pferde antreibt.



Die Pauken


Die Kesselpauke ist ein Schlaginstrument aus der Gruppe der Membranophone und ist ein halbkugelförmiger, mit Kunststoff überspannter Kupferkessel. Durch unterschiedliche Zugspannung des Kunststoffes kann die Tonhöhe der Pauke verändert werden. In unsrem Repertoire findet sich mit Highland Cathedral ein bekanntes Schottisches Lied, in dem Kesselpauken zum Einsatz kommen. Mit einer echten Kesselpauke können wir in unserem Orchester leider nicht dienen, so dass hierfür unser Effektakkordeon zum Einsatz kommt.



Die Glocken


„Süßer die Glocken nie klingen“ ist zwar ein Lied über den Klang von Glocken, aber keines, wo diese zwingend erforderlich sind. Anders ist es bei Stücken wie dem Rockklassiker „Kling Klang“ oder dem Anti-Kriegs-Weihnachtslied „Stop the Cavalry“. Hier wird unser Orchester von echten Glocken begleitet, denn ein Akkordeon kann viel, aber keinen Glockenklang imitieren.

In der musikalischen Früherziehung unseres jüngsten Nachwuchses kommen auch Glockenspiele zum Einsatz. Die Musikunde-Kinder unterstützen damit die älteren Spieler tatkräftig bei unserem alljährlichen Weihnachtskonzert.



Bongos und Cajon


In unserem Orchester haben wir bei nahezu allen Auftritten das Glück, ein Schlagzeug zu besitzen, welches uns musikalisch unterstützt.
Unser Orchester bestreitet aber auch regelmäßig kleinere Konzerte, teilweise auch in Räumlichkeiten, die gar kein Schlagzeug ermöglichen. Hierfür haben wir eine Cajón. Dies ist ein aus Peru stammendes Perkussionsinstrument in Form einer Holzbox. Der Spieler kann sich auf diese setzen und so mit den Händen Rhythmen und Töne erzeugen.

Neben einem Schlagzeugersatz arbeiten wir aber auch mit Ergänzungen. So verwenden wir bei „Copacabana“ zum Beispiel Bongos: zwei kleine Trommeln, die mit den Fingern geschlagen werden und typisch für Südamerika sind. Auch Pauken kommen bei uns zum Einsatz, dazu aber ein andermal mehr.



Der Amboss


Mit den etwas unkonventionellen Instrumenten geht es heute direkt weiter: Ab und zu spielen wir nämlich auch sehr gerne auf einem Amboss.

Ursprünglich ist dieser natürlich nicht als Musikinstrument, sondern als Werkzeug in Schmieden verwendet worden. Es handelt sich um einen Stahlblock, der als Unterlage zum Umformen glühender Eisenmetalle dient. Allerdings sind wir nicht die ersten, die den Amboss als Musikinstrument für sich entdeckt haben: Schon große Komponisten wie Giuseppe Verdi (in der Oper „Il trovatore“) und Richard Wagner (in der Oper „Siegfried“) erkannten sein musikalisches Potential. Uns unterstützt der Amboss zum Beispiel bei Ernst Moschs „Ambosspolka“ (Hier ist der Name Programm!) und Josef Strauß‘ „Feuerfestpolka“.



Die Schreibmaschine


Ein etwas ungewöhnliches Instrument, das tatsächlich im Orchester Verwendung findet, ist die Schreibmaschine. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfunden, fand dieses Rhythmusinstrument erstmalig Anwendung in der Verfilmung „Die Privatsekretärin“ von 1931. Den musikalischen Durchbruch erlangte sie bei Leroy Andersons „The Typewriter“ mit Unterstützung der perfekten Performance des Komikers Jerry Lewis.
Unser Orchester interpretiert ebenfalls das Lied „The Typewriter“, wobei natürlich eine echte Schreibmaschine zum Einsatz kommt. Für dieses eine Lied ist sie eine ernstzunehmende Konkurrenz für unseren Schlagzeuger. Der Sieger dieses musikalischen Duells wird am 21.12.19 bei unserem Weihnachtskonzert in der Kongresshalle am Zoo ermittelt.



Die Orgel


Orgeln sind wie Akkordeons Tasteninstrumente. Die Töne werden bei einer Orgel durch Pfeifen erzeugt. Das Erscheinungsbild der Orgeln wird neben diesen Pfeifen durch die Gestaltung der Orgelfront und ihres Gehäuses bestimmt. Die Instrumente kann man in Kirchen oder auch im Gewandhaus zu Leipzig bewundern.

Apropos Gewandhaus: bei einem Konzert unseres Orchesters in dieser beeindruckenden Musikhalle kam die echte Orgel bereits zum Einsatz. Wir spielten Conquest of paradise. Wenn wir jedoch einmal nicht im Gewandhaus zu Gast sind, kann das Effektakkordeon (darüber haben wir schon in einem früheren Türchen berichtet) den Part der Orgel imitieren, sodass wir auch Stücke von Johann Sebastian Bach oder unser selbstgeschriebenes Stück Leipzig Vielfalt einer Stadt gut interpretieren können.