Als einer der eigenwilligsten Komponisten gilt Modest Petrowitsch Mussorgski. Er wurde in Karewo in Russland als Sohn eines Landbesitzers geboren. Früh entdeckte er schon seine Liebe zur Musik. Trotzdem schlug er erst einmal eine militärische Laufbahn ein. Danach widmete er sich aber der Musik, wobei er sich fast alles selbst beibrachte, weil er eine eigene musikalische Tonsprache entwickeln wollte. 1873 starb Mussorgskis guter Freund Viktor Hartmann. Zu seinem Andenken wurde in St. Petersburg eine Ausstellung mit dessen Bildern organisiert. Auch Mussorgski besuchte diese Ausstellung und sie inspirierte ihn zu seinem wohl größten Werk: dem Zyklus „Bilder einer Ausstellung“. Zu unserem diesjährigen Weihnachtskonzert in vier Tagen werden auch wir einen Auszug daraus zum Besten geben. Welchen? Das werdet ihr erfahren, wenn ihr vorbei schaut.
Jacques Offenbach (1819-1880)
Der 1819 in Köln geborene Jacques Offenbach gilt als Erfinder der Operette. Mit 14 Jahren zog er nach Paris, um dort Violincello zu studieren. Hier schaffte er es bis zum Kapellmeister am Französischen Theater. In seiner eigens gegründeten Bühne, der „Bouffes Parisiens“, wurde 1858 der die Operette „Orpheus in der Unterwelt“ uraufgeführt, die mit dem „Can-Can“ eine der berühmtesten Kompositionen dieses Genres enthielt. Da sich der Musikgeschmack des Pariser Publikums nach dem Ende des zweiten Kaiserreichs grundlegend änderte, verarmte Offenbach und starb 1880 während der Proben zu seinem späten Meisterwerk „Hoffmanns Erzählungen“. Neben dem „Can-Can“ aus Orpheus wird die „Barcarole“ aus Hoffmanns Erzählungen des Öfteren vom Bernhard.t.iner Akkordeonorchester interpretiert.
Carl Orff (1895-1982)
Carl Orff wurde als Offizierssohn in München geboren. Mit 5 Jahren begann er nicht nur, Klavier-, Orgel- und Cellounterricht zu nehmen, es wurde auch seine erste Komposition veröffentlicht. Er begleitete früh den Schulchor, sang gelegentlich auch selbst in diesem. Nach einem Studium der Tonkunst arbeitete er als Musikpädagoge und Kapellmeister. 1924 war Orff Mitbegründer einer Schule, welche ein Konzept der Musik- und Bewegungserziehung vertrat: das Orff-Schulwerk. In seinen musikalischen Werken griff er gern auf literarische Vorlagen zurück. Er vertonte Gedichte von Hölderlin und Heine. In seinem berühmtesten Werk, der szenischen Kantate „Carmina Burana“, schrieb er die Melodien zu 24 Texten einer mittelalterlichen Klosterhandschrift. Auszüge dieses beeindruckenden Werkes sind Teil unseres musikalischen Repertoires.
Maurice Ravel (1875-1937)
Joseph Maurice Ravel wurde im französischen Ciboure als Sohn eines französisch-schweizerischen Ingenieurs und einer spanischen Baskin geboren. Kurz nach seiner Geburt zog seine Familie nach Paris. Dort genoss er ab seinem sechsten Lebensjahr eine Musikausbildung. Während seines Studiums am Pariser Konservatorium begann er 1893 seine Laufbahn als Komponist. Inspiriert wurde er dabei vom französischen Barock sowie der spanischen und baskischen Volksmusik, die er miteinander vereint. Sein bekanntestes Werk ist das Orchesterstück „Boléro“, welches ursprünglich als Ballettmusik konzipiert war. Mit diesem marschierten wir zum Konzert am 20.11.2004 in der Musikalischen Komödie ein. Lasst euch überraschen, welches Auftaktstück wir für unser diesjähriges Jahresabschlusskonzert gewählt haben!
Anton Grigorjewitsch Rubinstein (1829-1894)
Nicht jedem Komponisten fällt sein Erfolg einfach zu. Einige von ihnen müssen erst hart arbeiten, bevor sie die Anerkennung der Öffentlichkeit finden. So war es auch bei Anton Rubinstein, der bereits mit 5 Jahren sein erstes Musikstück komponierte und damit als außergewöhnlich begabt galt. Nach dem Tod des Vaters zog der gebürtige Russe weit weg von seiner Familie nach Wien, um dort als Künstler Fuß zu fassen. Doch der erhoffte Erfolg blieb aus. Nach einer sehr ernüchternden Konzertreise durch Ungarn kehrte Rubinstein nach Russland zurück und lebte fortan in Sankt Petersburg. Dort fand er als Komponist endlich die Beachtung, die er sich verdient hatte und wurde schließlich sogar international bekannt. Vor allem für unsere Juniorbernis ist Rubinstein ein wichtiger Künstler: Seit vielen Jahren schon spielen sie seine „Melodie in F“.
Franz Schubert (1797-1828)
Franz Schubert wurde am 31. Januar 1797 in der Nähe von Wien geboren. Schon während seiner Zeit als 11-jähriger Chorknabe begann er seine ersten Werke zu komponieren. Sein umfangreiches Gesamtwerk schuf er in nur 15 Jahren und steht mit seiner außerordentlichen Vielseitigkeit am Übergang von der Klassik zur Romantik. Er war mit über 600 Werken einer der produktivsten Komponisten und gilt als Meister des Kunstliedes. Trotz dieser Produktivität konnte Schubert nur in kleinen Fachkreisen Erfolge feiern – das öffentliche Publikum blieb ihm eher verschlossen. Dies möchte das BAO ändern, indem wir seine Werke „Sanctus“ aus der Deutschen Messe, die beiden Kunstlieder „Ave Maria“ und „Die Forelle“ sowie den „Barocken Marsch“ für die breite Öffentlichkeit hörbar machen.
Bedrich Smetana (1824-1884)
Der Sohn eines böhmischen Bierbrauers wurde auf den deutschen Namen Friedrich getauft und änderte diesen erst zur tschechischen Form, nachdem er im Erwachsenenalter die Sprache gelernt und ein tschechisches Nationalgefühl entwickelt hatte. Smatana erhielt seit seinem vierten Lebensjahr Geigen- und Klavierunterricht, studierte später das Klavierspiel bei Josef Proksch und eröffnete 1848 seine eigene Musikschule. Er war außerdem als Dirigent der Tschechischen Philharmonie tätig. Neben der Musik engagierte er sich politisch. 1874 wurde Smetana nach einer Krankheit taub, zog sich aufs Land zurück und komponierte. Aus seinem berühmtesten Werk, dem Zyklus Mein Vaterland (Má Vlast), spielen wir „die Moldau“.
Johann Strauss (Vater) (1804-1849) & Johann Strauss (Sohn) (1825-1899)
Josef Strauss (1827-1870)
Richard Georg Strauss (1864-1949)
Richard Georg Strauss wurde als erstes Kind des Musikers Franz Joseph Strauss am 11. Juni 1864 in München geboren.Bereits als Sechsjähriger komponiert er seine ersten Stücke. Inspiriert von Franz Liszt und einer Italienreise widmete sich Strauss an der Münchener Hofoper der sinfonischen Dichtung und erreichte den Höhepunkt seiner Instrumentationskunst. Ab 1889 wächst seine Bekanntheit durch Uraufführungen der Werke „Don Juan“, „Tod und Verklärung“ sowie „Macbeth“. Die Oper „Salome“, 1905 in Dresden uraufgeführt, schafft den Inbegriff moderner Opernmusik. Mit dem Werk „Also sprach Zarathustra“ ist das musikalische Schaffen von Richard Strauss auch im Repertoire vom BAO nicht wegzudenken.